Percepciones III  – Botschaft von Mexiko in Deutschland, November 2007

Percepciones III – Embajada de México en Alemania, Noviembre 2007

Der Ankelider 

Hermida ist einer der Künstler, die sich nicht auf eine Künstlerische Ausdrucksform beschränken, um ihr Anliegen darzustellen. Neben der Malerei verwendet er auch andere Künstlerische Formen und Disziplinen und gelangt so zu einem vielleicht unorthodoxen, aber sehr ausdrucksstarken Ergebnis.

Rückhaltlos ist er in den Jahren seines künstlerischen Schaffens seinen Ursprüngen in der bildenden Kunst treu bleiben, was ihm einen problemlosen Wechsel zwischen Malerei, Bühnenbild und Kostümgestaltung ermöglichte.

Aus dem letztgenannten Bereich präsentiert er uns hier einen Leckerbissen, der die Sinnentleerte Poesie des nicht geschriebenen Wortes, des äußerlich unzusammenhängend wirkenden, intimen, aber auf Harmonische Weise chaotischen Diskurses widerspiegelt. In „Uuu“ zum Beispiel ist der Klang von einer beredten Stille durchzogen, die Kritiker als typisches Element der Dada-Lyrik zuschreiben.  Aus „Wö“ hingegen hebt sich ein labyrinthisches Netz, das uns an einen Scherenschnitt erinnert.

In beiden Fälle jedoch werden die Kostüme ihrer ursprünglichen Funktion enthoben. Die Figuren des Bühnenstücks sind nicht mehr mit ihnen bekleidet, Stattdessen sind die Kostüme auf eine Flüche angebracht, als Stünden sie in einem imaginären Schaufenster wie ausgeschnittene Gestalten, zweidimensional gezeichnet, als würde sie zum Ausgangspunkt zurückkehren, bevor sie auf der Bühne Gestallt angenommen haben.

Dies macht die künstlerische Leistung von Hermida aus, dieses Sich-Wagen, eine scheinbar fertig Arbeit zu zerlegen und aus dem Kontext zu nehmen. aber in der Kunst ist es wie beim gesprochenen Wort: alles Fertige ist immer zugleich der Anfang von etwas Neuem.

Francisco Solís

El vestidor

En Hermida nos encontramos con uno de esos artistas que no se limita a un solo lenguaje para expresar lo que quiere decir, de ahí que eche mano tanto de la pintura como de otras formas y disciplinas artísticas para concluir con un resultado acaso poco ortodoxo, pero expresivamente muy efectivo.

sin temor alguno, a lo largo de su carrera ha permanecido fiel a sus orígenes en las artes plásticas, lo cual le ha permitido circular sin problemas por las vías de la pintura, la escenografía y el vestuario.

Y precisamente de este último nos trae un bocado de reyes en cuyo diseño se refleja el sinsentido poético de la palabra no escrita, del discurso aparentemente inconexo, íntimo, armoniosamente caótico. „Uuu“, por ejemplo, trae sonidos rasgados por un silencio a voces exigido por la crítica de  la poesía dada, en tanto que „Wö“ resalta una laberíntica red que nos remite al juego del papel y la tijera en el papel picado.

Sin embargo, en ambos casos, la función del vestuario toma otro rumbo, viste ya no a las figuras de la obra en escena, sino que son instalados en recuadros, acaso como si estuvieran en un aparador imaginario, como estampas recortadas, dibujadas en dos dimensiones, como si volvieran al punto de partida, al antes de haber tomado cuerpo y volumen en el escenario.

Es ahí donde está el trabajo de Hermida, en el atreverse a deshacer y descontextualizar lo que aparentemente fue un trabajo final, pero es que en el arte, como en la palabra, todo final es siempre puerta de un nuevo discurso.

Francisco solís

Gabriel Hermida – Drei Arbeiten 2007

Drei Kleider kehren auf die Gleiche Leinwand zurück, aus der sie vor einem Jahr herausgeschnitten worden waren. Gabriel Hermida hat 2006 ein eigenes, sechzig Quadratmeter großes Gemälde gewählt, wenn nicht geopfert, um aus dem dreifarbigen Stoff die Kostüme für eine Berliner Neuauffassung der Schnitter´schen Ursonate gewinnen zu können. So nah hat kein Gemälde am Körper eines Menschen überwintert wie diese drei Arbeiten – Barockkleid, Frack und Kimono.

Jetzt – Volte rückwärts, für die Ausstellung in der Mexikanischen Botschaft Berlin eine Rückkehr dieser Stoffe auf die Fläche.

Und? Für immer Ruhe vom Chor der Schreie aus alten Bildern? Nein – in Tabasco wollen Maya aus der Erfahrung ihrer eigenen Geschichte heraus die deutsche DADA – Dichtung, das Lautwerk aus allen möglichen Vokalen und Konsonanten, neu aufführen. Pöggiff, Uuu und Wö. Gabriel Hermida wird für sie neue Arbeiten entwicklen: Was wird werden aus all der Geometrie in einem Dschungel bei Villahermosa? Ein Tempel?

Celia Isabel Gaissert

4.11.07

„Uuu“ Acryl Farbe und Pigmente auf Baumwolle 100×250 cm 2007
„Wö“ Acryl Farbe und Pigmente auf Baumwolle 200×250 cm 2007
Pöggiff“ Acryl Farbe und Pigmente auf Baumwolle 200×250 cm 2007